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Farbbeutel gegen „AIM Infrarot-Module GmbH“

By chronik on 29. April 2024

Heilbronn, 29. April 2024

Am frühen morgen des 29.04.24 haben wir dem Rüstungskonzern AIM Infrarot-Module GmbH, einer Tochtergesellschaft von Rheinmetall, in Heilbronn auf dem Telefunken Park einen Besuch abgestattet. Das Eingangstor zur Produktionshalle wurde symbolisch mit Kette und Schloss verriegelt, die Produktionshalle wurde durch rote Farbbeutel markiert und auf dem Zaun wurde die Nachricht „Kriegstreiber angreifen“ hinterlassen. AIM produziert serienweise Infrarot-Module für die Aufklärung, Zielerfassung und -bekämpfung. Konkret werden diese Module in Handfeuerwaffen, Drohnen, Kampfhubschraubern, Raketen und vielem mehr verbaut. Sie ist eine große Akteurin in der Rüstungsindustrie und Marktführerin für Infrarot Module für die Aufklärung. Die Infrarot Module, die sie produziert, werden in vielen laufenden Kriegen benutzt und mit ihrer Hilfe werden tausende Menschen getötet. Hauptabnehmer der Produkte von AIM ist das Militär: Seit den 1980er Jahren gehört das Unternehmen zum Lieferanten des US-Verteidigungsministeriums. Damit wird die USA zu einem der wichtigsten Abnehmer. Im Jahr 2006 beispielsweise generierten die USA fast die Hälfte des Umsatzes von AIM. In den USA werden die Module zu Tausenden in Kampfflugzeug-Komponenten wie den Zielerfassungsbehälter LANTIRN oder in Hubschraubersysteme wie TADS eingebaut, das im Kampfhubschrauber AH-64 Apache zum Einsatz kommt. Mit Hilfe der Module können Flugzeug- und Hubschrauberwaffen sehr gezielt verschossen werden. Je häufiger Lenk-, Abstands- und Präzisionswaffen zum Einsatz kommen, umso wichtiger werden solcheKomponenten.

So entstand beispielsweise auch eine Kooperation mit dem französischen Unternehmen Sofradir für das Infrarotzielsystem der Panzerabwehrlenkwaffe Trigat.

Aber auch für die deutsche Bundeswehr ist das Unternehmen tatkräftig tätig: Für ein Modernisierungsprogramm der Bundeswehr wurde ein Wärmebildzielgerät für Handfeuerwaffen gesucht. AIM bekam 2004 den Zuschlag für die Lieferung von HuntIR- und 2007 für RangIR-Wärmebildzielgeräte. Weitere wichtige Aufträge waren 3600 Module für die Luft-Rakete IRIS-T (2005) und ungekühlte Infrarotkameras für die Aufklärungsdrohne EMT Aladin (2006) oder Suchkopfdetektor für das Nahbereichsverteidigungssystem RIM-116 Rolling Airframe Missile (2016).

Außerdem besteht seit den 1980er Jahren eine Partnerschaft zwischen AIM und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF). Im Jahre 2001 ging der Wissenschaftspreis des „Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft“ an Harald Schneider, Martin Walther und Joachim Fleißner vom IAF sowie ihre Projektpartner von AIM für die Entwicklung einer leistungsfähigen Thermokamera. 2006 folgte der Landesforschungspreis Baden-Württemberg an die Forschergruppe um Martin Walther vom IAF. Das Team hat gemeinsam mit AIM den weltweit ersten zweifarbigen Infrarot-Detektorchip entwickelt. Dieser Detektor ist für Flugkörperwarner von militärischen Transportflugzeugen gemacht.

An den Umsätzen und Gewinnen der Rüstungsindustrie kann man sehen, dass sich das Geschäft der Kriegsmaschinerie ordentlich lohnt. So kann auch AIM seit Jahren jedes Jahr höhere Gewinne erzielen. 2021 konnte z.B. ein Umsatz von 70,6 Millionen Euro verzeichnet werden. Von den aktuellen Milliarden für die Aufrüstung und „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands können die Rüstungskonzerne gar nicht genug bekommen und es scheint auch kein Ende der Gewinnmaximierung in Sicht.

Die eigentlichen Interessen des Krieges werden hinter dem Vorwand der Verteidigung von Menschenrechten verschleiert. Was dahinter steht ist das Interesse an der Erschließung neuer Märkte für deutsche Unternehmen, für das deutsche Kapital. Denn Unternehmen können in diesem System, dem Kapitalismus, nur überleben, wenn ein ständiges Wachstum des eigenen Kapitals vorliegt und dafür immer weiter Ausbeutung betrieben wird. Und mit der Genehmigung von Waffendeals steigen deutsche Rüstungskonzerne, so auch AIM Infrarot-Module GmbH, zu den ganz Großen auf.

Ihre Kriege beginnen hier. Genau hier wo die Waffen produziert werden. Und der Krieg ist nicht in unserem Sinne. Im Sinne der arbeitenden Klasse. Arbeiter:innen werden weltweit als Kanonenfutter für die Herrschenden und das Kapital in den Krieg geschickt. Es ist unsere solidarische Pflicht, gegenüber allen Arbeiter:innen weltweit, die für den Imperialismus sterben, die Rüstungskonzerne vor unserer Haustür zu entlarven, anzugreifen und zu stoppen! Es ist im Gesamtinteresse unserer Klasse, die Kriege der Herrschenden zu stoppen, die bestehenden Verhältnisse zu kippen und eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Krieg und Unterdrückung aufzubauen.

Gehen wir gemeinsam als Klasse einen ersten Schritt und gehen am 1.Mai auf die Straße

Der Hauptfeind steht im eigenem Land!
Hoch die internationale Solidarität!

Quelle: Indymedia

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