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Thyssen-Krupp-Firmenwagen zerstört

By chronik on 21. April 2021

Frankfurt am Main, 21. April 2021

Wir haben in der Nacht vom 20.04 auf den 21.04 ein Auto der Firma Thyssen-Krupp zerstört. Dazu haben wir alle Reifen zerstochen, die Karosserie mit Farbe versehen und eine säurehaltige Flüssigkeit auf Lack, Motorhaube und Dichtungen verschüttet, das Auto dürfte ein Totalschaden sein. Wir entschieden uns für den Angriff gegen ein Teil der Infrastruktur, die den Faschismus in der Türkei ausstattet und somit ermöglicht, dass das AKP-MHP Regime weiter seine nationalistischen und rassistischen Großmachtträume ausleben kann.

Thyssen-Krupp verdient mit Rüstungsgeschäften u.A. mit und in der Türkei sein Geld und ist deshalb zu unserem Angriffsziel geworden.

„Als deutscher Industriekonzern mit dem Schwerpunkt der Stahlverarbeitung produziert das Unternehmen unter anderem Hochöfen, Rolltreppen und Aufzüge. Neben dieser Produktion verdient Thysenkrupp, durch die Konzerntochter „ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)“, mehrstellige Milliardenbeträge mit dem Bau von Kriegsschiffen aller Art. Darunter U-Boote sowie Korvetten- und Fregattenbauten die in Hamburg, Kiel und Emden produziert werden. Als Einziger Anbieter für U-Boote in Deutschland ist „Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS)“ tätig. Gefertigt werden sie auf den Werften von „Howaldtswerke Deutsche Werft GmbH (HDW)“ in Kiel und den „Nordseewerken GmbH“ in Emden (beide Werften gehören zu TKMS). Die türkische Marine ist seit über 50 Jahren Treuer Kunde von TKMS und gehört zu den Hauptabnehmern.

Ein weiterer Zweig des Unternehmens ist eine Produktionsstätte für Stahl im Nordwesten der Türkei. In der Provinz Kocaeli etablierte das Unternehmen die Tochterfirma „Thyssenkrupp Materials Turkey“.“

Thyssen-Krupp hat seine Aufzugsparte zwar im Februar 2020 an die Finanzinvestoren „Advent“ und „Cinven“ verkauft, hält aber noch knapp 10% der Aktien. Außerdem sind die Investoren selbst in Investitionen in die Rüstungsindustrie verstrickt und Teil des finanziellen Komplexes dieses ausbeuterischen Systems. Deshalb sind die Autos von Thyssen-Krupp weiter legitimes Angriffsziel für antimilitaristische Angriffe.

Alle Unternehmen, die blutige Spüren als Fußabdrücke hinterlassen sind zugleich Angriffsziele. Dass der Feind in nahezu jedem Büro steckt macht es nicht unbedingt schwieriger, so ist dann auch nahezu jedes Büro, jedes Auto, jede Produktionsstätte Ziel unsere Wut, unseresKampfes und unsere Stärke. Wir mögen vielleicht nicht überall auf der Welt Panzer und Kalaschnikow haben, um unsere Utopien zu verteidigen, aber was wir haben, und das ist viel stärker als jede Waffe auf dieser Welt, ist der Glaube in die Veränderung. Die Hoffnung und unsere Träume, die uns niemand nehmen wird.

Und der Zeitpunkt an dem die ordentlich verputzen Mauern dieser Staaten anfangen zu bröckeln ist gekommen. Überall entstehen Brennpunkte des Widerstands. Überall widersetzen sich die Menschen diesen Verhältnissen.

Also auf auf!
Krieg dem Krieg!

Hoch die internationale Solidarität und revolutionäre Grüße an alle kämpfenden Genoss*innen ,ob in oder außerhalb der Knäste!

Insbesondere Grüßen wir die Genoss*innen der kurdischen Freiheitsbewegung und die Menschen in Rojava! Euer Kampf ist der unsere!

Quelle: Indymedia (Tor)

 

 

ThyssenKrupp ist besonders für Antimilitarist:innen ein Symbol für Rüstungsexporte – u.a. über die Marine-Sparte („TKMS“) mit ihren Exporten an die Türkei. Der Konzern war stark vereinfacht dargestellt bisher in zwei bedeutenden Sparten organisiert: Der Stahlsparte mit einer großen Vergangenheit, welche seit Jahren allerdings rote Zahlen schreibt und deren Profitabilität auch stark konjunkturabhänig ist. Einen vergleichsweise kleinen Teil dieser Stahlsparte stellt auch der Verkauf von Rüstungsgütern wie U-Booten dar. Und als zweiter Arm die Aufzugsparte, die neben dem Verkauf von Aufzügen umfangreiche Wartungsverträge für ebendiese verkauft. Die Aufzugsparte ist hoch-profitabel und hat die defizitäre Stahlsparte quersubventioniert. Es gab seit Jahren Bestrebungen von TK den Konzern radikal umzubauen, die Entscheidungsrechte in der Aktiengesellschaft sind kompliziert und es gab einige 180-Grad Wendungen in den letzten Jahren was die Strategie des Umbaus anging. Neben der taditionellen Krupp-Familienstiftung gehören viele Aktien Finanzinvestor:innen, die eine Zerschlagung des Konzerns in Einzelne, wirtschaftlich unabhänige, Sparten vorangetrieben haben, um ihre Investition schnell zu Geld zu machen.

Der letzte große gescheiterte Plan war die Stahlsparte auszugliedern und mit dem Konzern Tata Steel aus Indien zu fusionieren, was aber von der EU-Kommision blockiert wurde. Zuletzt wurden jetzt wieder verschiedene Optionen durchgespielt und unter anderem ein Verkauf der Aufzugsparte an den Aufzug-Konkurrenten Kone in betracht gezogen. Beim Bieterwettbewerb wurde Kone jetzt allerdings überboten, ein Konsortium um die Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie die Essener RAG-Stiftung haben die Aufzugsparte für 17,2 Milliarden gekauft. Kurzum:

Die in deutschen Städten in großer Zahl vorhandenen Pkw von ThyssenKrupp „-Elevator Technology“, „-Elevators“ oder „-Aufzüge GmbH“ gehören wirtschaftlich nicht mehr zu der selben Firma wie die Stahl- und Rüstungssparten noch zum Ur-Konzern gehören, sondern gehören Finanzinvestor:innen. Geplant ist zwar, dass der Stahlkonzern einen kleinen Teil der Anteile am Aufzuggeschäft zurückkaufen wird (für 1,25 Milliarden Euro), aber dieser Teil fällt kaum ins Gewicht. ThyssenKrupp für die Rüstungssgeschäfte mit wirtschaftlichen (Total-)Schäden bei ihren Autos zu treffen ist jetzt deutlich schwerer und bedarf der Abklärung von welcher der gleichnamigen Firmen die Dienstfahrzeuge stammen.

Die Stahl- und Rüstungssparten haben naturgemäß, weil sie weniger Endkund:innen betreuen oder Maschinen warten müssen, einen viel kleineren Fuhrpark, die Fahrzeuge vor Niederlassungen wie „ThyssenKrupp Plastics“ und anderen Stahl-Filialen gehören aber weiterhin wirtschaftlich zum selben Unternehmen wie die Rüstungssparte. Die meisten der abgebrannten Autos waren allerdings für die jetzt wirtschaftlich unabhänige Aufzugsparte unterwegs, dieser Fuhrpark wird künftig kein sinnvolles Ziel sein.

Diese Information basiert auf Zeitungsmeldungen und kann Fehler enthalten. Konkret spielt die Rüstungsproduktion in der Berichterstattung zur Aufspaltung keine Rolle, daher ist nicht absolut klar wie mit ihr verfahren wird. Das sie aber im Ur-Konzern verbleibt ist anzunehmen. Wie und ob die abgespaltene Aufzugsparte das Corporate Design der Firma behält ist auch unklar, vorerst ist aber mit bloßem Auge kaum ein Unterschied zu machen. Daher dieser Text und unten ein paar Beispiel-Bilder.

Quelle: Indymedia (Tor)

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