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Scheiben bei Engel und Völkers eingeschlagen

By chronik on 7. April 2020

Weimar, 7. April 2020

Klirrender Besuch bei der Immobilienfirma Engel und Völkers
Wir haben heute am 7.4 beim Engel-und Völkers-Büro in der Kaufstraße 11 in Weimar die Scheiben eingeschlagen. Wir verschaffen unserem Unmut über die Verwertungsprozesse Platz. Unser Angriff richtete sich gegen die Mietpolitik, die Gentrifizierung, die Entfremdung und die Autorität.

Kapitalismus

Kapitalismus bedeutet für uns das unendliche Streben streben nach Verwertung und Profit. Das Individuum wird auf seine Verwertbarkeit und seinen Marktwert reduziert. Lebenszeit und Fähigkeiten werden gegen Geld eingetauscht, Natur gegen Bodenschätze und Monokultur auf Agrarflächen, Menschenleben gegen Rüstungsexporte. Auf Grundbedürfnisse wie Wasser, Nahrung und Wohnraum wird ohne Rücksicht auf Verluste spekuliert. Denn Geld braucht jeder Mensch um sich je nach wirtschaftlicher Lage in dieser Welt zu behaupten. Manche für ihren Lebensunterhalt, andere für ihr zweites Auto, wieder andere um ihre Bank konkurrenzfähig zu halten um die Dividenden zu steigern. Das unendliche Wachstum ist das Ziel. Immer effizient, immer schneller als alle anderen. Um immer alles aus sich raus holen zu können, was möglich ist. Aber es ist nun mal zum einen so, dass alle Ressourcen dieses Planeten begrenzt sind und auch Menschen irgendwann ihr Leistungslimit erreichen. Nun folgt diese Logik einem klaren Prinzip von Auf- und Abstieg, Gewinnern und Verlierern. Der Profit des einen muss am Ende jemandem fehlen damit die Rechnung aufgeht. Immobilienfirmen wie Engel und Völkers machen da keine Ausnahme. Im Gegenteil. Sie stehen an der vordersten Front von Bodenspekulation, Mietpreiserhöhungen und Gentrifizierung.

Entfremdung

Wir haben festgestellt, dass das Individuum im Kapitalismus arbeiten muss. Diese Arbeit baut nicht auf gegenseitiger Hilfe und freien Vereinbarung oder Bedürfnissen einzelner Menschen auf. Grundsätzlich arbeitet man für den eigenen Lebensunterhalt. Andere spielen dabei erstmal keine Rolle. Das Individuum wird zu einer Komponente im großen Getriebe des Kapitalismus. Es hilft nur sich selbst und es verliert den emotionalen Bezug zu sich und seinen Mitmenschen, da es nichts schaffen kann, was das eigene Leben selbst oder kollektiv bestimmt. Unser Angriff gilt auch deshalb der Entfremdung, in der wir uns täglich mehr verlieren, um unsere Emotionalität zum Ausdruck zu bringen.

Autorität

Fangen wir an diese Verhältnisse in unseren Taten in Frage zu stellen, merken wir sehr schnell wer einer unserer größten Feinde im Kampf um unser eigenes Leben, unsere Individualität und unsere Emotionalität ist. Der Staat und seine Lakaien. Durch ihn und seine Repression wird möglich, dass Menschen tatsächlich vor leeren Wohnung auf der Straße schlafen, und Hungrige an Edelrestaurants und gefüllten Supermärkten vorbeigehen ohne völlig auszurasten. Damit bringt der Staat und all seine Lakaien wesentlich mehr Tote als das Corona-Virus es jemals könnte, hervor. Auch unter den Lebenden. Wir müssen fest damit rechnen wie schlimm eine Krise auch sein mag. Eher muss die Menschheit sterben, als dass der Staat freiwillig seine Macht aufgeben wird. So werden auch die Sicherheitsbehörden in Deutschland die Ausgangssperre und das Verhalten der Bevölkerung währenddessen nicht vergessen, sondern daran lernen. Sie wird sich gegen all jene richten, die wir mit unserem Angriff erreichen wollen: Die Kaputten, die Alten, die Verrückten, die Kriminellen, die Chaot*Innen, die Perspektivlosen, die „Verlier*Innen“. Auch die Notfallgesetze werden ab Corona übernommen werden und können ohne Probleme und mit Praxiserfahrung immer wieder eingesetzt werden, wenn der Staat sein Gewaltmonopol bedroht sieht. Da Staat und Wirtschaft sich gegenseitig brauchen um ihren Status Quo und damit ihre Macht zu erhalten, so sind auch die ersten Stellen, welche mit Geld versorgt werden, Banken und Großkonzerne, anstatt sich einzugestehen dass Gesundheitssysteme konsequent kaputt gespart wurden. Wir finden nichts anderes war zu erwarten.
kämpfende Perspektive Aus der alltäglichen Krise der bürgerlichen Gesellschaft schließen wir unsere widerständige Praxis und Analyse. Wir sind nicht illusionär und glauben, dass die Welt morgen eine bessere wird. Wir glauben nicht an eine Partei, die uns retten wird. Wir glauben an keine NGO, die uns aus dieser Krise autoritären Handelns abholen wird. Wir glauben nur an das, was wir selbst tun können. Unabhängig von dem Wissen, ob sich heute oder morgen die Welt verändern wird, greifen wir herrschende Ordnung an und zwar genau da, wo sie es nicht erwartet.
Wo wir gerade da waren, hat es noch bei Masson gescheppert. Die Friseurkette gehört dem FDP-Faschisten und Kapitalisten Thomas Kemmerich, der sich der AfD anbiederte. In dem Sinne: Antifaschistische Grüße. Wir werden es dir niemals vergessen!

Heute Nacht hat es Engel und Völkers getroffen. Wer weiß, was die Nächte unseres Lebens noch bereithalten. Sicher ist nur: Es wird euch keine Freude sein!

Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)

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