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Brandstiftung im Haus des Jugendrechts

By chronik on 1. Januar 2018

Leipzig, 1. Januar 2018

Während vielerorts feucht-fröhlich und mit viel Getöse auf das neue Jahr mit den immer wiederkehrenden Wünschen und Versprechungen angestoßen wurde – als ob der gesamte Dreck der Vergangenheit einfach mit einem Sekt weggespült werden könnte – hatten wir unser eigenes FeuerWerk: Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind bepackt mit mehreren Brandsätzen auf das Gelände in der Witzgallstraße eingedrungen und haben den Bullen und Staatsanwaltschaft unsere Neujahrsgrüße dagelassen. Hier arbeiten die unterdrückenden Behörden zusammen, um „kriminelle“ Jugendliche wieder in die „beste aller Welten“ zu stopfen und in das System der Verwertungslogik zu verfrachten.

Und was der Vorstellung einer solchen Gesellschaft entspringt, haben wir in den zurückliegenden Monaten zu Genüge erleben müssen:
Es ist viel geschehen, was wir mit großen Sorgen, viel Wut und Verständnislosigkeit wahrgenommen haben. Einerseits wären da – um nur ein paar Beispiele zu nennen:
– die erneute Verschärfung der ohnehin schon menschenverachtenden Asylgesetze
– die neuen Bullengesetze und ihre Aufrüstung
– Akzeptanz der AfD und der allgemeine Rechtsruck
– G20 und die Folgen (Hetze, Razzien, Menschenjagd, öffentliche Fahndung, Spaltungsversuche, Entsolidarisierung)
– das Verbot von linksunten
Andererseits ist da unsere eigene Lähmung und das Ohnmachtsgefühl bzw. der fehlende Aufschrei der hätte folgen müssen angesichts der ständigen Willkür und des Strudels, der uns immer weiter runter zieht in ein Leben der totalen Überwachung und eines drohenden Polizeitstaats. Uns ist durchaus bewusst, dass unser Ausbruch aus der Ohnmacht die staatliche Ordnung nicht ins Wanken oder gar zum Einsturz bringen wird. Aber abzuwarten und unsere Kritik an den bestehenden Verhältnissen im stillen Keller zu äußern liegt uns ebenso fern.

Unsere Grüße gehen an alle, die in den Knästen sitzen und dort ihre Kämpfe führen, sich nicht brechen lassen und durchhalten und an alle, die ihre Energie und Leidenschaft nicht den Herrschenden und Mächtigen verschrieben haben, sondern dem Tatendrang nach einem besseren Leben und grenzenloser Freiheit!

Einige Autonome (A)

Quelle: Indymedia

 

 

In der Silvesternacht haben Unbekannte im Leipziger Haus des Jugendrechts Feuer gelegt – nun ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Mutmaßliche Linksautonome wollten damit Protest gegen die Institution ausdrücken.

Leipzig. Der Brand im Leipziger Haus des Jugendrechts geht offenbar auf das Konto von Linksautonomen. Mehrere Täter hatten in der Silvesternacht im Technikraum der Einrichtung im Stadtteil Reudnitz-Thonberg Feuer gelegt. Zur Schadenshöhe machte die Polizei bislang keine Angaben, verletzt wurde niemand.

In einem Bekennerschreiben, das anonym auf dem linken Szeneportal Indymedia veröffentlicht wurde, heißt es: „Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind bepackt mit mehreren Brandsätzen auf das Gelände in der Witzgallstraße eingedrungen und haben den Bullen und Staatsanwaltschaft unsere Neujahrsgrüße dagelassen.“ Unterschrieben ist der Text mit „Einige Autonome“.

Institution von Stadt und Polizei

Beim Haus des Jugendrechts handelt es sich um eine gemeinsame Institution von Staatsanwaltschaft Leipzig, städtischer Jugendgerichtshilfe und Polizeidirektion Leipzig. Es war 2015 ins Leben gerufen worden, um effektiver mit jungen Intensivtätern umgehen zu können, etwa durch verbesserte und beschleunigte Jugendstrafverfahren.

Diese Stoßrichtung ist den Linksautonomen offenbar ein Dorn im Auge. „Hier arbeiten die unterdrückenden Behörden zusammen, um ,kriminelle’ Jugendliche wieder in die ,beste aller Welten’ zu stopfen und in das System der Verwertungslogik zu verfrachten“, so die Verfasser des Bekennerschreibens.
Tat als „Protest“

Die mutmaßlichen Brandstifter stellen ihre Tat zudem als eine Art Protest dar gegen „die erneute Verschärfung der ohnehin schon menschenverachtenden Asylgesetze, die neuen Bullengesetze und ihre Aufrüstung, Akzeptanz der AfD und der allgemeine Rechtsruck, G20 und die Folgen (Hetze, Razzien, Menschenjagd, öffentliche Fahndung, Spaltungsversuche, Entsolidarisierung, das Verbot von linksunten“, einer Internetplattform der linksextremen Szene.

Grüße richten die Autonomen „an alle, die in den Knästen sitzen und dort ihre Kämpfe führen, sich nicht brechen lassen und durchhalten und an alle, die ihre Energie und Leidenschaft nicht den Herrschenden und Mächtigen verschrieben haben, sondern dem Tatendrang nach einem besseren Leben und grenzenloser Freiheit“.
PTAZ ermittelt

Wegen des mutmaßlich politischen Hintergrunds des Anschlags hat inzwischen das seit Oktober 2017 bestehende Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes (LKA) die Ermittlungen übernommen. Zu Details äußerte sich LKA-Sprecher Tom Bernhardt auf LVZ-Anfrage zunächst nicht.

Auch im Leipziger Stadtteil Connewitz hatte es in der Silvesternacht Randale gegeben. Polizisten riegelten das Connewitzer Kreuz ab und setzten Wasserwerfer ein. Zuvor hatten Vermummte Container angezündet und offene Feuer in dem Bereich entfacht. Rund 40 bis 50 Menschen attackierten die Beamten mit Böllern, Steinen und Flaschen.

Quelle: LVZ

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