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Glasbruch an Allianz-Fillialen

By chronik on 5. März 2017

Berlin, 5. März 2017

Durch die diesige Nacht Berlins scheint das fahl blaue Leuchten ihres Monuments. Auf den Anhöhen der Treptowers strahlt der Schriftzug den viele auch von ihren monatlichen Mahnungen kennen. Der Versicherer ihres Vertrauens die Allianz. Wir haben in den letzten Nächten in einigen Stellen der Stadt für Durchzug gesorgt und die blaue Leuchtkraft ein wenig verringert.

Die Allianz als Versicherer ist in allen Bereichen der kapitalistischen Gesellschaft aktiv. Ihren Profit zieht das Unternehmen aus der Spekulation mit den Ängsten der Menschen und ihrem Wunsch nach fiktiver Sicherheit.

Es wird in jedem Moment kalkuliert bei wem es sich lohnt und mit welcher Rendite das einzelne Individuum zu betrachten ist , damit am Ende der höchstmögliche Profit erzielt wird.

Jedoch ist das nur ein ganz geringer Teil womit die Allianz ihr Geld macht. Der nette Versicherer von nebenan ist eines der größten Unternehmen der Welt. Versicherungen von Firmenkonstrukten sowie Bauprojekten, Immobilieninvestment, die Spekulation mit einem der größten Rentenfonds der Welt und vor allem gehört Highriskinvestment zu ihrem Portfolio der weltweiten Ausbeutung.

Die Tochter Pimco ist genau der Zweig der sich auf Highriskinvestment und Staatsanleihen spezialisiert hat. Ihr Handelsvolumen umfasst 1.870 Milliarden was etwa dem 8fachen Bruttoinlandsprodukt von Griechenland entspricht.

Mit dieser riesigen Summe kann sie quasi ganze Volkswirtschaften in den Abgrund handeln.

Und genau das hat sie 2010 gemacht. Als die Krise sich in Griechenland verschlimmerte, veräußert Pimco den Großteil ihrer griechischen Staatsanleihen. Der Kurs für griechische Anleihen fiel in den Keller. Um daraufhin den Druck noch zu erhöhen, bezog das Unternehmen öffentlich Stellung und forderte ein Eingreifen der EZB, was die Lage wesentlich verschlimmerte und damit Zwang zur Akzeptanz der Struktur Maßnahmen, welche die Troika in den folgenden Jahren dem griechischen Staat aufzwang.

Um das ganze noch abzurunden war Pimco beratend mitverantwortlich dafür dass Standard and Poors Griechenland 2010 unter den Ramschstatus ratet und damit das Land an den Rand des Zusammenbruchs brachte. Tausende verloren ihre Lebensgrundlage die Jugendarbeitslosigkeit stieg auf 40% an.

Das eigentlich Ziel von Pimco wurde im Jahr 2015 erkennbar , die Agentur Bloomberg berichtete dass das Unternehmen mittlerweile wieder nach der EZB die meisten Staatsanleihen Griechenlands hält. Und somit der zweitstärkste Finanzträger der griechischen Wirtschaft ist.

Pimco hat sich durch die Verschärfung der Krise ihr ganz eigenes Highriskoprodukt geschaffen und es verspricht hohe Rendite wenn Griechenland sich langsam wieder hoch rappeln kann bzw. das Investitionsklima besser wird.

Pimco ist aber nur eine der Firmen die aus der Krise ihren Profit ziehen. Die Systematik der EZB und der Eurogruppe, allen voran Deutschland, Griechenland in eine Schuldenabhängigkeit zu stürzen um damit quasi eine komplette wirtschaftliche Abhängigkeit zu erzeugen trägt ihre Früchte. Firmen wie Siemens, Fraport und Cosco haben sich Filetstücke der erzwungen Privatisierung gesichert.

Details dazu gibt es in einer Anschlagserklärung  auf Cosco im September https://chronik.blackblogs.org/?p=4507

Und die gigantische Plünderung der Unterdrücker geht weiter. Griechenland steht wie unter eine kolonialen Herrschaft der EU, selbst kleinste Entscheidungen innerhalb der Regierung müssen mit der Troika abgestimmt werden und von einer unabhängigen Regierung kann nicht die Rede sein. Die vorgeblich linksliberale Regierung von Syriza sieht dabei aus wie die Marionettentruppe der EZB und den imperialistischen Bestrebungen der EU. Doch sie haben gezielt die Menschen von Anfang an verarscht.

Große Teile der linksradikalen Bewegungen haben dabei Hoffnungen in eine parlamentarische Lösung gesteckt, sind jedoch wie viele Male in der Geschichte davor auch belogen worden und haben damit die positiven Entwicklung aus der Revolte 2008 für Jahre verraten.

Generell steht Griechenland als Symbol für die inneren Ausbeutung der kapitalistischen Kernzone. Die imperialistische Ausbeutung findet nicht mehr nur in Kombination kriegerischer Handlungen weit entfernt statt. Die Schaffung einer wirtschaftlich und politisch abhängigen Sonderzone Deutschlands in Griechenland, der Abbau aller sozialen Sicherungsmechanismen, komplette finanzielle Abhängigkeit zu EU und dem IWF, die Privatisierung aller gesellschaftlichen Güter zu Gunsten deutscher Firmen und ein massiver repressiver Angriff auf die arbeitende Klasse, die solidarisch kämpfenden Strukturen bzw. Anarchisten oder anti-autoritären Vernetzungen im Generellen, sind Fragmente der neuen innereuropäischen und weltweiten Ausbeutung.

In Hamburg werden im Sommer alle die Verantwortlichen dieser Weltordnung zusammenkommen um öffentlich ihre Zusammenhalt und den ungestörten Fortbestand ihres widerlichen Systems der Ausbeutung zu feiern.

Das werden wir nicht zulassen. Wir müssen unsere täglichen Kampf an die Elbe bringen. Ob dieser in Deutschland, auf den Plätzen Griechenlands, auf den Straßen der Türkei, in Frankreich gegen das Arbeitsgesetz oder die Repression unserer Genossen in Spanien geht. Wir werden klarmachen dass wir nicht vereinzelt stehen, sondern gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen. Wir müssen anfangen unsere Kämpfe gemeinsam zu denken, uns aufeinander zu beziehen und vereint dem Feind entgegentreten.

Nur wenn wir solidarisch uns weltweit als kämpfende Klasse begreifen, können wir eine Schlagkraft entwickelt die dem Kapitalismus etwas entgegen zu setzen hat.

Wir müssen unsere Ohnmacht und Vereinzelung überwinden und der Realität ins Auge sehen. Wir leben in einer Welt der alltäglichen Grausamkeit. Die Maskerade der Menschenschinder im so „beschaulichen“ Hamburg muss angegriffen werden. Jedem der seine Sinne noch beisammen hat muss klar sein dass die G20 verantwortlich sind für Leid und Tod in der Welt. Der Protest muss vielfältig und Ausdruck unserer gemeinsamen Stärke werden. Als kämpfende Individuen müssen wir uns begreifen , aber die Gemeinsamkeiten in der Diskussion und der Aktion finden. Wir müssen uns im Kampf auf der Straße vereinen und mit allen Mitteln kämpfen.

Dazu auch die griechische Gruppe „Revoltionaerer Kampf“:

„Eine Diskussion und Übereinkunft bezüglich einer revolutionären Plattform ist eine Grundvoraussetzung für das Erschaffen einer revolutionären antikapitalistischen Bewegung, und als Revolutionärer Kampf wünschen wir uns den Beginn eines produktiven Dialogs in dieser Sache. Es ist notwendig, dass eine Revolution nationale Grenzen überwindet. Es ist unrealistisch, zu meinen, dass eine Revolution lebensfähig ist, wenn sie innerhalb von nationalen Grenzen eines kleinen Landes wie Griechenland verbleibt. Nichtsdestotrotz lasst uns hier einen Anfang machen, in Griechenland, für die Zerstörung der Eurozone und der Europäischen Union, für die Abschaffung von Kapitalismus und Staat. Lasst uns den bewaffneten proletarischen Gegenangriff in die Tat umsetzen. Lasst uns hier, in Griechenland, einen Anfang machen, für eine internationale soziale Revolution.“

Wir haben die Chance durch den G20 uns weiter zu vereinen , international zu vernetzen und den Kämpfen einen Bezug und eine Alltäglichkeit zu geben. Die Erfahrungen die wir in Hamburg sammeln, die Genossen mit denen wir zusammen kämpfen, die Kämpfe auf die wir uns beziehen und die Mittel die wir einsetzen, werden unsere Kämpfe der nächsten Jahre bestimmen.

In diesem Sinne rufen wir alle auf im Sommer an die Elbe zu kommen und den Herren dieser Welt einen feurigen Empfang zu bescheren, aber unbedingt auch abseits dessen im Anschluss des sommerlichen Zusammenkommens die Kämpfe vernetzt und auf einander bezogen mit gleicher Intensität fortzusetzen.

Unsere Solidarität gilt Pola Roupa und Konstantina Athanasopoulou die als Mitglieder des “Revolutionären Kampf” am 5.Jan von den Schergen verhaftet worden sind.

G20 angreifen.

Quelle: Linksunten

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