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Farbe gegen sexistische Strukturen

By chronik on 8. März 2016

Gießen, 8. März 2016

Zum diesjährigen Frauen*kampftag haben wir mehrere Orte angegangen, die einem selbstbestimmten Leben entgegenstehen. Institutionen bei denen Frauen oder Menschen, die sich nicht in den Geschlechterkategorien „Mann/Frau“ wiederfinden, ausgegrenzt werden. Und die ein nicht hinnehmbares Gesellschafts- und Geschlechterrollenbild propagieren, was einem emanzipatorischen Gedanken feindlich gegenübersteht.

Studentenverbindungen

Darunter befanden sich Studentenverbindungen Verin deutscher Studenten, Hasso Rhenania und die Landsmannschaft Chattia. In den meisten Verbindungen (darunter Burschenschaften, Landsmannschaften, Corps) sind Frauen per se ausgeschlossen. Vor allem Burschenschaften versuchen seit je her ihre Bastion der Männlichkeit in einer sich modernisierenden Welt durch eine Ideologie zu sichern, die in einem geschlechtlich dualistisch ausgerichteten Weltbild, Männer gegenüber Frauen als höherwertig ansieht.

Verbindungen folgen dem Grundsatz von Erziehung einer Elite, sowie des Lebensbundprinzips, in dem sich Mitglieder den gegebenen Verhältnissen anzupassen und sich der jeweils nächst höheren Ebene zu unterwerfen haben. Auch dies fördert ein patriarchisches Gesellschaftsbild; einer Gesellschaft in der die Rollen klar verteilt sind und demnach auch eine Hierarchie der Geschlechter proklamiert wird. Platz für Menschen die sich in dieser „Geschlechterordnung“ nicht wiederfinden gibt es gar nicht. In Studentenverbindungen werden Mitglieder nach einem vermeintlich starken, männlichen Bild erzogen, dem ein zutiefst (hetero)sexistisches Gesellschafts- und Geschlechterbild zugrunde liegt. Alles Weibliche wird demnach als Schwach und Fehlerhaft gesehen.

Institut für Ethik und Werte an der FTH

Des Weiteren wurde der Freie Theologische Hochschule (FTH) ein Besuch abgestattet. Teil der FTH ist das Institut für Ethik und Werte, welches im Bündnis für Ehe und Familie organisiert ist. In diesen Zusammenhängen wird ebenso ein rückständisches zutiefst (hetero)sexistisches Geschlechterbild vermittelt. In dem Bündnis ist neben anderen Institutionen (wie etwa der Brunnen-Verlag der ebenso in Gießen ansässig ist) auch das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft involviert. Bei jenem grassiert die Überzeugung homosexuelle Menschen heilen zu können und scheinbar auch zu müssen. Neben weiteren Institutionen, Verlagen etc. ist die FTH teil eines Netzwerkes, welches dieses heteronormative Weltbild verbreitet und abseits dessen Menschen nicht als Teil der Gesellschaft akzeptieren will.

Alternative für Deutschland (AfD)

Auch die AfD bekamm Besuch, im Professorenweg 15 wohnen Regina Enners und Sebastian Jung. Die AfD wirbt offen für ein rückständiges Frauenbild und will zahlreiche Errungenschaften der Gleichberechtigung revidieren. „Die klassische Familie ist wieder zum Leitbild zu erheben.“ heißt es von Seiten der Partei. Was dem nicht entspricht wird als „schädliche, teure, steuerfinanzierte Gesellschaftsexperimente, die der Abschaffung der natürlichen Geschlechterordnung dienen“ betitelt. Dementsprechend spielen Menschen, die nicht in die „natürliche Geschlechterordnung“ passen, keine Rolle. Die Partei geht so weit, dass sie weiße Männer als Opfer des Feminismus und Modernisierungsverlierer hinstellen will. Sie vereint Argumentationen wie „das muss man doch noch sagen dürfen“ und „Männer und Frauen sind eben unterschiedlich“ bis zu „Vergewaltigungsvorwürfe werden nur vorgebracht, um Männern zu schaden“.

Es ist nicht akzeptabel, dass solche Institutionen und Parteien immer noch ein Weltbild pflegen und propagieren, welches selbstbestimmtem Leben entgegensteht und die freie Wahl, welche Person wen liebt, nicht akzeptieren will. Dieses Weltbild ist menschenverachtend, da es die eigene Ideologie über die freie Wahl von Sexualität und Geschlecht stellt. Diese Rollen- und Geschlechterbilder zeigen eine Gesellschaft auf, die unseren Vorstellungen komplett und inakzeptabel gegenüberstehen und deswegen in aller Entschiedenheit angegangenen werden müssen. Wir wollen nicht zuschauen wie solche Institutionen oder Einrichtungen hofiert und gutgeheißen werden, während sie damit andere Menschen ausgrenzen, ausschließen und verletzen.

So wie es ist darf es nicht bleiben!

Quelle: Linksunten

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