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Steine und Farbgläser gegen Luxusneubau „Amanda“

By chronik on 1. November 2022

Hamburg, 1. November 2022

Wir sehen aktuell mal wieder ganz deutlich wer die wirtschaftliche Last der Krisen im globalen Kapitalismus zu tragen hat. Während die Profiteure des Systems immer reicher werden, wird die Situation für die marginalisierten und ausgebeuteten Bevölkerungsschichten zunehmend prekärer. Doch die jetzt rasant steigenden Lebensmittel- und Energiepreise sind nur die Zuspitzung einer gewollten ausbeuterischen Normalität.
So findet z.B. die Verknappung von Wohnraum und die zunehmende Verdrängung der Ärmeren aus der Stadt in den deutschen Metropolen schon seit Jahrzehnten statt. Auch deshalb haben wir in der Nacht zum 01. November den sog. „Amanda“ Gebäudekomplex im Schulterblatt – Ecke Amandastraße mit Steinen und Farbgläsern beworfen.

In dem Ensemble befinden sich 113 Luxus-Eigentumswohnungen und zwei große Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Beworben wird an dem Projekt besonders die Lage „im Spannungsfeld zwischen dem quirligen, jungen Treiben im Schanzenviertel mit seinen zahlreichen Bars, Cafés, Clubs und trendigen Läden auf der einen Seite und dem entspannten, aber dennoch modernen und vielfältigen Leben in Eimsbüttel“(*kotz*). Der Neubau steht kurz vor seiner Fertigstellung und bald sollen die ersten Apartments bezogen werden. Wir hoffen, dass wir denjenigen, die sich die Miete bzw. den Kaufpreis eines Luxusapartments im Schulterblatt leisten können, hiermit zeigen konnten, dass sie hier nicht willkommen sind.
Es ist auch gewollt, dass die neuen Bewohner*innen des Gebäudes weiter zur Aufwertung des Stadtteils und der Verdrängung alteingesessener Anwohner*innen beitragen.Vor der ca. 2-jährigen Bauphase des Neubauprojekts wurde ein gerade einmal 45 Jahre alter Bürobau abgerissen, der auch für bezahlbaren Wohnraum saniert hätte werden können. Aber die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung hat eben größeres Interesse an zahlungskräftigem Klientel für diese Stadt der Reichen.

Die Preise in den „Amanda“ Gebäuden lagen bei ca. 450.000 Euro für die kleinsten 2-Zimmer Wohnungen bis hin zu weit über 1 Millionen Euro für Penthouse- und Loft-Wohnungen. Tiefgaragenplätze wurden für bis zu 55.000 Euro verkauft. Mit dem angrenzenden Neubau von 52 verhältnismäßig günstigen, staatlich geförderten Studenten*innenwohnungen versuchen sich die Vertreter*innen der Stadt und das verantwortliche Immobilienunternehmen noch einen sozialen Anstrich zu verpassen.
„Bauherrin“ des Projekts ist die „Instone Real Estate Development GmbH“ (Hamburger Niederlassung: Holzdamm 28-32, 20099 Hamburg). Diese hat sich auf die Entwicklung von „gehobenen“ Immobilien in deutschen Großstädten spezialisiert und konnte auch trotz Pandemie und Baustoffknappheit in den letzten Jahren Millionengewinne einfahren. Für Planung, Entwurf sowie die nötigen Anträge waren „lrw-Architekten u. Stadtplaner“ (Kloppstockplatz 9, 22765 Hamburg) verantwortlich und umgesetzt wurde das Projekt durch das Bauunternehmen Aug. Prien (Dampfschiffsweg 3, 21079 Hamburg). Viele der Wohnungen wurden von Privatpersonen gekauft, jedoch bieten auch die Schweineunternehmen Dr. Wenzel und Grossmann & Berger Wohnungen in dem Gebäude zur Miete an.

Im Streben nach einem guten Leben für alle und der Zerstörung jeder Herrschaft werden uns Appelle an die Politik nie weiterbringen. Tatsächliche Umwälzung können wir nur durch die revolutionäre Konfrontation und eine Selbstorganisierung von unten erreichen. Die aktuellen Krisen sind nicht zeitlich begrenzt, sondern der Normalzustand im globalen Kapitalismus.
Greifen wir ihre Akteure und Profiteure an!

Quelle: Indymedia (Tor)

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