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Immobüros, Banken und Geschäfte eingeworfen

By chronik on 18. Juni 2021

Berlin, Juni 2021

Nach der umkämpften Brandschutzprüfung in dem von Linksradikalen verbarrikadierten Haus „Rigaer 94“ in Berlin-Friedrichshain und einer Demonstration ist es in der Nacht zum Freitag zu Sachbeschädigungen und Zerstörungen gekommen.

Autos und Müllcontainer wurden angezündet und Schaufensterscheiben zerschlagen, wie die Polizei am Freitagmorgen berichtete.

Auf einem Parkplatz eines Supermarktes in der Pankower Allee in Reinickendorf bemerkte ein Passant gegen 0.20 Uhr Rauch. Als die alarmierte Feuerwehr eintraf, brannten bereits vier Autos komplett, wenig später auch ein fünfter Wagen. Insgesamt elf Autos wurden durch die Hitze beschädigt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, der für Taten von politischen Extremisten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) ermittelt.

Gegen 2.20 Uhr zerstörten zwei vermummte Täter nach Zeugenberichten acht Scheiben einer Immobilienfirma in der Dudenstraße in Tempelhof-Schöneberg. An der Hauswand stand ein zehn Meter langer Schriftzug: „R94 bleibt“.

An einer Bank am Antonplatz in Weißensee im Bezirk Pankow wurden gegen 3.15 Uhr ebenfalls zahlreiche Fensterscheiben zerschlagen. Außerdem brannten Müllbehälter.

Fotos zeigten, dass die Scheiben offenbar mit einem spitzen Gegenstand wie einem Nothammer eingeschlagen, zersplittert und zerstört worden waren. Auch in Friedrichshain zündeten unbekannte Täter Müllcontainer an.

Laut Polizei zerstörten dunkel bekleidete Personen in der Nacht zahlreiche Scheiben von insgesamt vier Bankfilialen.

Auch bei zwei Lebensmittelgeschäften in der Berliner Allee und in der Bizetstraße zerstörten die Täter mehrere Scheiben.

Eskalationen in Rigaer Straße seit Mittwoch

Am Mittwochmorgen hatten nach Polizeiangaben 200 vermummte Gewalttäter in der Rigaer Straße Barrikaden errichtet und angezündet und die Polizei mit einem Steinhagel angegriffen.

Die Polizei nahm vier Verdächtige fest und rief dazu auf, Foto- und Videoaufnahmen zur Verfügung zu stellen und Hinweise zu den Taten oder möglichen Tätern zu geben.

Am Donnerstag brach die Polizei das verbarrikadierte und teilbesetzte Haus „Rigaer 94“ auf, um die lange angekündigte Brandschutzprüfung zu ermöglichen.

Abends zogen rund 2000 Demonstranten durch Friedrichshain. Randalierer bewarfen die Polizei mit Flaschen und Steinen. Auch Rauchtöpfe und Böller wurden gezündet.

Quelle: DPA

 

 

 

Wir blicken zurück auf turbulente Tage voller Angst und Wut, aber auch Hoffnung und Solidarität in Bezug auf die Rigaer 94. Dabei ist die Eskalation rund um die „Brandschutzbegehung“ nur die sichtbare Spitze des Eisbergs im Kampf um Wohn- und Lebensräume. Denn Räumung und Verdrängung finden alltäglich statt, doch meist ohne öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Es sind Tragödien, die in Obdachlosigkeit, Vereinzelung, Würdelosigkeit führen und im Extremfall auch tödlich enden können. So kürzlich geschehen am 31.Mai in Kreuzberg als sich der 67-jährige Musiker Peter Hollinger, wegen seiner drohenden Zwangsräumung nach 40 Jahren in der Wohnung, das Leben nahm.

In tiefer Verbundenheit mit den widerständigen Bewohner:ìnnen der Rigaer 94 und allen, die den Kampf gegen die Stadt der Reichen nicht aufgeben, haben wir in der Nacht auf heute am Antonplatz in Berlin-Weißensee Symbole der kapitalistischen Herrschaft angegriffen. Erwischt hat es eine Sparkasse, eine Targobank, eine Volksbank, LBS, Postfinance und zwei Supermärkte. Die Straße wurde währenddessen mit brennenden Mülltonnen blockiert. An einer Wand auf dem Platz haben wir unsere Botschaft hinterlassen: „R94 bleibt – Peter R.I.P.“

Quelle: Kontrapolis (Tor)

 

 

Massive Ausschreitungen im Vorfeld einer Brandschutzbegehung

veröffentlicht am 17.06.2021 14:06 Uhr
Polizeibericht

Nr. 1312
Gestern Vormittag kam es im Zusammenhang mit der geplanten Brandschutzbegehung in einem Szeneobjekt in Friedrichshain zu massiven Angriffen gegen Polizeieinsatzkräfte. Insgesamt wurden bei dem gestrigen Einsatz 63 Einsatzkräfte verletzt. Zwei von ihnen mussten ihren Dienst vorzeitig beenden und aufgrund ihrer erlittenen Verletzungen ambulant in einem Krankhaus behandelt werden.

Bereits gegen 10.30 Uhr errichteten Unbekannte aus einer Gruppe von bis zu 50 Personen heraus auf der Fahrbahn der Rigaer Straße und im Nahbereich mehrere Hindernisse und Barrikaden und setzten diese teilweise in Brand. Die Vermummten bewarfen die von Zeugen alarmierten Einsatzkräfte massiv und fortwährend, sowohl aus nächster Nähe als auch von den Dächern mehrerer Häuser, mit Steinen und Flaschen und beschossen sie mit pyrotechnischen Erzeugnissen.

Zum Löschen der festgestellten Brandherde sowie zur anschließenden Räumung der Gegenstände von der Fahrbahn setzte die Polizei Berlin während des Einsatzverlaufs einen Wasserwerfer und ein Sonderfahrzeug ein. Nach einer entsprechenden Ankündigung erfolgten zudem vereinzelte aufgefächerte Sprühstöße in Richtung von Personen, die den Wasserwerfer zuvor gezielt mit Steinen beworfen hatten. Alarmierte Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr löschten darüber hinaus einen brennenden Müllcontainer.

Im weiteren Einsatzverlauf, gegen 13.30 Uhr, entdeckten Polizeieinsatzkräfte auf dem Dach eines Hauses in der Rigaer Straße umfassende Steindepots und stellten diese sicher. Zudem kam zu Aufklärungszwecken zeitgleich ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.

Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte vier Personen fest. Darunter befand sich ein Mann, dem vorgeworfen wird, Steine auf Einsatzkräfte geworfen und dabei ein Auto beschädigt zu haben. Der 41-Jährige, der bei der Tatausführung stark alkoholisiert war, soll noch heute einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls wegen Landfriedensbruchs überstellt werden. Die weiteren, noch andauernden Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

Versammlungen im Zusammenhang mit der Begehung
Auf dem Gehweg der Liebigstraße versammelten sich unter dem Motto „Gegen Willkür in der Rigaer Straße“ gegen 12.50 Uhr in der Spitze bis zu 50 Personen. Die Kundgebung lief unter Einhaltung der Hygienevorschriften störungsfrei ab und wurde von dem Versammlungsleiter um Mitternacht beendet.

Ebenfalls störungsfrei verlief ein Aufzug, der sich unter dem Motto „Für das Vorkaufsrecht der Häuser Schönhauser 135 und Alte Schönhauser 26 und andere Häuser in der gleichen Situation“ gegen 19 Uhr formierte und mit rund 90 Teilnehmenden in Bewegung setzte. Der Aufzug wuchs im weiteren Verlauf auf rund 200 Teilnehmende und erreichte gegen 20.15 Uhr in der Alten Schönhauser Straße seinen Endplatz. Rund eine Stunde später fanden sich keine ehemaligen Versammlungsteilnehmenden mehr am Ort.

Kurz vor 21 Uhr folgten rund 25 Personen einem Aufruf im Internet und trafen sich unter dem Motto „Unsere Solidarität ist stärker als ihre Repression!“ am Scheidenplatz. Die Anzahl der Teilnehmenden stieg im weiteren Verlauf in der Spitze auf bis zu 300 Personen an. Die Anwesenden riefen polizeifeindliche Sprüche und skandierten Ausrufe, die im Zusammenhang mit der geplanten Brandschutzbegehung in der Rigaer Straße stehen. Gegen 21.30 Uhr versuchte sich ein Teil der Personengruppe mit einem Transparent in Richtung Rigaer Straße zu bewegen und wurde von Polizeieinsatzkräften gestoppt. Die Kundgebung wurde schließlich gegen 22 Uhr vom Versammlungsleiter beendet.

Ausgewählte Ereignisse in der vergangenen Nacht
Gegen 20.20 Uhr warf ein unbekannt gebliebener Radfahrer an der Kreuzung Rigaer Ecke Proskauer Straße in Friedrichshain einen Farbbeutel auf ein Einsatzfahrzeug der Polizei und traf über das geöffnete Fenster einen Polizeibeamten, der dabei eine Hautreizung erlitt. Die Einsatzkräfte leiteten ein Strafermittlungsverfahren wegen Tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ein.

Rund zwei Stunden später, gegen 22.30 Uhr, zündeten Unbekannte aus einer Gruppe von rund 30 Personen heraus an der Kreuzung Rigaer Ecke Samariterstraße in Friedrichshain einen Nebeltopf. Während der Begleitung der Personen in Richtung Frankfurter Allee warf ein ebenfalls Unbekannter aus der Gruppe heraus einen Stein in Richtung eines Polizeifahrzeugs und beschädigte dieses.

In der Wollankstraße in Pankow beschädigte ein Unbekannter gegen 1.20 Uhr eine Fensterscheibe eines Immobilienmaklers und flüchtete anschließend unerkannt in Richtung Florastraße.

Gegen 2.20 Uhr beobachtete eine Passantin in der Dudenstraße in Schöneberg, wie zwei vermummte Personen diverse Fenster einer Firma, die Apartments anbietet, beschädigten sowie die Hausfront und einen Seiteneingang mit verschiedenen Schriftzügen beschmierten. Anschließend entfernte sich das Duo unerkannt in unbekannte Richtung.

Zahlreiche Scheiben zerstört und Mülltonnen in Brand gesetzt

veröffentlicht am 18.06.2021 10:06 Uhr
Polizeibericht

Nr. 1324
Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes der Polizei Berlin ermittelt seit der vergangenen Nacht zu mehreren Sachbeschädigungen in Weißensee. Nach derzeitigem Kenntnisstand alarmierte ein Zeuge gegen 3 Uhr die Polizei, als mehrere dunkel bekleidete Personen in der Berliner Allee Mülltonnen anzündeten und zahlreiche Scheiben von insgesamt vier Bankfilialen zerstörten. Auch bei zwei Lebensmittelgeschäften in der Berliner Allee und in der Bizetstraße zerstörten die bisher Unbekannten mehrere Scheiben. Anschließend flüchteten sie. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Quelle: Polizei

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