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Steine und Farbe gegen Bürokomplex

By chronik on 21. Januar 2021

Dresden, 21. Januar 2021

Mit Steinen und Farbe gegen Gentrifizierung – das dachten sich wohl einige Aktivist:innen, die am Abend auf den 21. Januar ein Bürokomplex auf der Großenhainer Straße angegriffen haben.

Mit Steinen und Farbe gegen Gentrifizierung – das dachten sich wohl einige Aktivist:innen, die am Abend auf den 21. Januar ein Bürokomplex auf der Großenhainer Straße angegriffen haben. Dabei gingen mehrere Scheiben zu Bruch und Sprüche wurden mit Sprühfarbe an der Fassade angebracht. In einem addn.me vorliegenden Bekenner:innenschreiben sprechen die Aktivist:innen von einem Sachschaden in sechsstelliger Höhe. Die Dresdner Polizei bestätigte den Vorfall. Demnach seien Scheiben an einem neu errichteten Haus eingeworfen und Graffiti angebracht worden, die sich gegen die Eigentümerfirma richteten.

In dem Schreiben rechtfertigen die Aktivist:innen den Angriff „als radikale Form der Kritik an den aktuellen städtebaulichen und stadtpolitischen Prozessen in Dresden, besonders in der Leipziger Vorstadt“. Das betroffene Objekt ist eine Neubau der „TGL Immobiliengruppe„, welches künftig als Bürokomplex dienen soll. Die Immobilie stehe dabei exemplarisch für eine Reihe von Projekten, die durch gewinnorientierte Aktiengesellschaften realisiert werden, so die Aktivist:innen. Als weitere Beispiele werden die Hafencity der USD und die Neubauten der Castello AG auf der Lößnitzstraße genannt.

Die Kritik der Aktivist:innen richtet sich dabei nicht gegen das Entstehen neuen Wohnraumes. Jedoch gegen die gewinnorientierte Verwertung von Wohnraum durch Aktiengesellschaften, „die durch ihre überteuerten und deplatzierten Bauten dafür sorgen, dass die Mieten im Viertel weiter steigen und unsere Freiräume zerstört werden“, wie in dem Schreiben ausgeführt wird. Bei dem Objekt auf der Großenhainer Straße handelt es sich allerdings nicht um den dringend benötigten Wohnraum, sondern um mehrere hundert Büroräume.

Die TGL Immobiliengruppe erhielt nach eigenen Angaben 2019 den Zuschlag zur Realisierung des Komplexes auf der Großenhainer Straße 5-7. Unter dem Projektnamen „NEO – Neustadt, Effizienz & Offices“ wurden insgesamt rund 15.000 m² Mietfläche, sowie 132 Pkw-Stellplätze geschaffen. Nach Angaben der Immobilienfirma sind bereits 43% der Fläche an Amazon vermietet, die ihr Entwicklungszentrum von der Radeberger Vorstadt auf die Großenhainer Straße verlegen. Als zweiter großer Anmieter wird die Autobahn GmbH des Bundes fungieren, deren Zweigstelle von nun an auch in dem Bürokomplex sein wird. Beide Unternehmen nehmen rund 70% der Fläche in Anspruch. Weitere Mieter:innen sind nicht bekannt.

Im angrenzenden Hechtviertel kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten gegen Gentrifizierung und Aufwertung. Neben einem Aktionstag gegen die Entmietung eines Hauses auf der Hechstraße 1 durch die Initiative „Gleiches Hecht für alle“, an der sich auch das „Mietenwahnsinn stoppen!“-Bündnis beteiligte, wurde im Oktober ein Haus auf der Schanzenstraße durch die „Leerstandsbewohner:innen“ besetzt. Als Reaktion auf die Räumung waren mehrere Personen durch den Stadtteil gezogen und hatten unbewohnte Etagen eines Neubauobjektes am Bischofsplatz mit Farbe und Steinen attackiert.

Quelle: Indymedia

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