chronik
widerständige momente festgehalten
Browse: Home / Sponti hinterlässt diverse demolierte Autos

Sponti hinterlässt diverse demolierte Autos

By chronik on 6. Dezember 2020

Berlin, 6. Dezember 2020

Was ist geschehen?

Vergangene Nacht fanden wir uns in Berlin-Pankow zusammen, mit etwa 35 Personen zogen wir durch den Neubaublock im Florakiez. Hierbei beschädigten wir konsequent 18 Fahrzeuge, bei denen wir teilweise die Scheiben einschlugen und gegen die Seitenspiegel traten. Ebenfalls wurde Barrikaden errichtet, um anfahrende Bullen an der Weiterfahrt zu hindern.

Warum diesen Hass?

Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse sind zutiefst verkehrt. Wir üben Kritik an der Verteilung der Produktionsmittel und den dadurch und daneben existierenden Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen.

Bei einer Betrachtung der Umstände wird zudem schnell klar, dass Gewalt immer ein Mittel der Herrschenden war, ist und sein wird, um diese bestehenden Verhältnisse zu verteidigen.

Das wird auch aktuell wieder deutlich. Als wir uns das Stelldichein der G20 in Hamburg 2017 zum Anlass nahmen, unsere Kritik auf die Straße zu tragen, hatten die Machthabenden natürlich was dagegen. Mit einem der größten Polizeieinsätze der Nachkriegsgeschichte warf man denen, die den Aufstand wagten, entgegen, was man so zu bieten hatte. Auch nach den unzähligen Fällen von Bullengewalt und Angriffen auf die Versammlungsfreiheit während der G20-Proteste hat der staatliche Repressionsapperat immer noch Blutdurst. Öffentlichkeitsfahndung, Hausdurchsuchungen, Konstruktion von sogenannten „kriminellen Vereinigungen“ und nun Prozesse für die bloße Teilnahme an Protesten, bzw. das Etablieren einer Kollektivschuld.

Diese Angriffe gegen linke Bewegungen reihen sich in eine gesellschaftlich Entwicklung ein, die maßgeblich auch von der sogenannten Mitte der Gesellschaft getragen wird. Unter dem „Motto der Markt regelt das schon“ schreitet die Neoliberalisierung voran, der „Konsens“ wird nach rechts verschoben und mit Gentrifizierung wird jegliches Leben für Kapitalinteressen verdrängt. Wenn dieser kapitalistische Normalvollzug nun durch die kapitalistische Klasse und der dazugehörenden „Mitte“ der Gesellschaft verursacht wird, ist das für uns ein Grund zum handeln. Diese „Mitte“ der Ignoranz, mit ihrem Wegschauen und Nichtswissen, steht in streng deutscher Tradition. Die Bonzen haben kein Interesse für Menschen die im Mittelmeer sterben und kümmern sich lieber um ihre teuren Autos, Kredite und Luxusappartements.

Ganz akut sind auch Kieztreffpunkte, Hausprojekte und Kneipen gefährdet. Die Wagenburg, der Sabotgarden, das Jugendzentrum Drugstore, das Syndikat und die Liebig 34 wurden bereits geräumt. All dies sind Orte, an denen Widerstand gelebt wurde/wird. Dieser Widerstand gegen die Gesamtscheiße verbindet uns alle. Ein Angriff auf ein:e ist ein Angriff auf uns Alle. Wollen wir nun das schöne Leben für Alle, heißt das, gegen die herrschende Gesellschaftsordnung, gegen den Verwertungszwang des Kapitals und gegen den Staat, der die falsche Freiheit garantiert, ebenso mit einer Gewalt vorzugehen.

Gewalt produziert Gegengewalt.

Repressionen

Leider folgte auf die Aktion, wie so üblich, auch Repressionen.

Aus einer Polizeimeldung geht hervor, dass nach der Demonstration vier Menschen verhaftet worden und dem Staatsschutz beim LKA zugeführt sein. Grund für diese Verhaftungen scheint ausschließlich das Erscheinungsbild dieser Personen gewesen zu sein. Das bloße Nicht-Tragen von Jeans und Poloshirt scheint auszureichen für eine Kriminalisierung und Profiling.

Ob dabei gewesen oder nicht – Freiheit und Kraft den Gefangenen. Unsere Solidarität gegen ihre Repression.

Auswertung

Unsere Spontandemonstration hat für große Aufmerksamkeit gesorgt, durch die Medien gingen Meldungen eines Bulleneinsatzes mit Hubschrauber und Empörung über Widerstand gegen das System der Katastrophe. Wenn sich Empörung der herrschenden Klasse zeigt, machen wir alles richtig.

Wieso fahren die Bullen für ein paar zerbrochene Autoscheiben so ein Aufgebot vor? Es zeigt sich, was die herrschende Klasse stört und wie diesen Widerstand leisen können – Kapitalschaden, Meuterei und Klassenkampf.

Ganz konkret anzumerken ist das trotz relativ kurzer Route nur durch das offensive Handeln der Teilnehmenden dieses Resultat möglich wurde. Zudem scheint gute Vorbereitung und das Präparieren einer Route vorteilhaft zu sein.

Solidarische Kritik an denen die Kritik mit uns auf die Straße tragen

Diese Demonstration am Samstag Abend war unser 2. Anlauf, trotz weiterer Verschiebung und größerer Mobilisierung haben wieder zu wenig an dieser Aktion teilgenommen. Wir sind traurig über diese Entwicklung, da der Anlass gegeben war. Im fall des ersten Aufruftextes zeigt sich, dass sich Menschen allein aufgrund von nicht akademisch geschriebenen Texten distanzieren und damit Ihnen ihrer Glaubwürdigkeit absprechen. Klassifizierung auch in der linken Szene ist nichts Neues. Unsere Erfahrung hat gezeigt, wer nicht mit der akademischen Klasse der Linken mithalten kann, wird Organisierung abgesprochen und sekundär erscheinen Menschen nicht.

Zu einem revolutionären Anspruch gehört es, die arbeitende Klasse nicht durchgehend zu belehren, sondern Teil von ihr zu sein. Miteinander lernen statt belehren…

Wir werden nicht aufhören, uns zu wehren gegen Kapitalherrschaft, Repression und Verdrängung

United We Stand | United We Fight

Krieg der herrschenden Klasse

Quelle: Kontrapolis (Tor)

 

 

Am späten Samstagabend hat eine Gruppe von etwa 20 Randalierern im Pankower Florakiez großen Schaden angerichtet. Wie die Polizei angibt, zogen die Personen gegen 23 Uhr durch die Straße In den Floragärten, die Görschstraße und die Gaillardstraße.

Auf dem Video eines Anwohners, das dem Tagesspiegel vorliegt, ist zu hören, wie die Gruppe Parolen skandiert. Aus einem Vorgarten steigt Qualm auf, offensichtlich von einem dorthin geworfenen Brandsatz.

Die Randalierer zündeten Böller und Nebeltöpfe, heißt es bei der Polizei. Sie blockierten die Straße mit Gegenständen und zeigten Plakate mit politischen Parolen. Diverse Notrufe von Anwohnern gingen bei den Dienststellen ein.

18 Fahrzeuge wurden laut Polizeiangaben beschädigt. Die Randalierer zerschlugen demnach Scheiben und traten gegen Außenspiegel von Autos. Ein Foto, das beim Kurznachrichtendienst Twitter hochgeladen wurde, zeigt auf der Jacke eines der Randalierer ist ein linkes Anarchie-Symbol.

Wie die Polizei mitteilt, wurden in der Mühlenstraße vier Personen aus der Gruppe festgenommen. Es handelt sich dabei um zwei 18-jährige Frauen, sowie zwei junge Männer im Alter von 18 und 20 Jahren. Im Anschluss habe sich der Pulk aufgelöst.

Über die Hintergründe kann die Polizei noch keine genaueren Angaben machen. Die weiteren Ermittlungen hat der polizeiliche Staatsschutz übernommen, der für politisch motivierte Kriminalität zuständig ist. Auch in der Liebigstraße in Friedrichshain, einer Hochburg der linksextremen Szene, setzten Unbekannte in der Nacht ein Auto in Brand.

Möglicherweise könnte der Krawall in Zusammenhang mit einer größeren linken Demonstration stehen, die am Samstag durch Hamburg zog. Etwa 2000 Protestler wollten dort ihre Solidarität mit Angeklagten in einem Prozess zu den G-20-Krawallen kundtun. Mehrere Gruppen, darunter die als extremistisch eingestufte interventionistische Linke, hatten im gesamten Bundesgebiet zu Demonstrationen aufgerufen.

Seit Donnerstag stehen im „Rondenbarg-Prozess“ fünf junge Leute vor dem Hamburger Landgericht. Sie müssen sich wegen gemeinschaftlichen schweren Landfriedensbruchs, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Quelle: Tagesspiegel

Posted in Deutsch | Tagged Berlin

« Previous Next »
  • Deutsch (3.500)
  • English (266)
  • Español (54)
  • Français (178)
  • Italiano (917)
  • Video (70)

Städte

Berlin Leipzig Hamburg München Bremen Frankfurt am Main Dresden Stuttgart Wuppertal Göttingen Hannover Köln Kiel Hambacher Forst Freiburg Magdeburg Rostock Kassel Nürnberg Münster Dortmund Würzburg Halle Marburg Tübingen Lübeck Jena Karlsruhe Chemnitz Bonn Bielefeld Aachen Flensburg Erfurt Mannheim Essen Duisburg Neumünster Lüneburg Mainz Greifswald Bochum Potsdam Düsseldorf Weimar Gießen Osnabrück Ludwigsburg Darmstadt Heilbronn

April 2025
MoDiMiDoFrSaSo
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930 
« Dez  
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015