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Auto der Telekom angezündet

By chronik on 28. Januar 2020

Hamburg, 28. Januar 2020

Wir denken an euch.

Die, die ihr alles zurücklassen musstet um euch den Krallen des Staates zu entziehen. Wir denken an die Angst die ihr gehabt haben musstet, als euch klar wurde, dass etwas schief ging und ihre Spürnasen euch auf dem Fersen sind. An die Bauchschmerzen und den rasenden Puls, als ihr mit oder ohne gepackte Sachen euer vertrautes Umfeld und Zuhause hinter euch lassen musstet, um unfreiwillig in eine ungewisse Zukunft zu flüchten. An die gebrochenen Herzen, die ihr und eure Liebsten, Familien und Freund*innen in euch tragt.
Und auch an euch: die, die gekriegt wurden. Die, die Welt nur noch aus dem Blick durch Gitterstäbe in den grau ummauerten Hof betrachten können. Deren Leben aus dem Schlüsselklackern der widerlichen Schließerinnen und ihrer bürokratischen Kälte besteht. Wo der Kontakt mit euren Liebsten zeitlich begrenzt und immer unter den Augen der Feinde der Freiheit stattfindet.
Ihr und eure Geschichte seid bei uns, wenn wir handeln.
Wenn Mensch sich die Welt und ihre sichtbaren und unsichtbaren Zwänge ansieht fällt es schwer sich der Ohnmacht zu entziehen. Die Hoffnungslosigkeit an den bestehenden Verhältnissen zu rütteln, geschweige denn sie zu ändern, wirkt zu oft unendlich schwer. Doch wer es schafft sich ihrer scheinbaren Übermacht zu entziehen und einen Schritt in Richtung Angriff macht, wird merken, dass der Mensch nur ein Gefühl von Freiheit spüren kann in dem der Mensch das zerstört was Freiheit raubt.

Und so waren wir letzte Nacht für einen kurzen Moment frei, als das Feuerzeug den Brandsatz entzündete und ein Fahrzeug der Telekom in Wandsbek dem Feuer überlassen wurde. Die Beweggründe, weshalb wir uns für die Deutsche Telekom als Angriffsziel entschieden, haben Gefährt*innen aus Berlin sehr gut ausgearbeitet.

„Neue Technologien und der damit einhergehende digitale Zugriff auf unser Leben ermöglichen neue und subtilere Techniken des Regierens. Die abertausenden von Daten, die täglich produziert werden, sollen das Handeln berechen- und steuerbar werden lassen. Mit Predictive Policing, dem vorausschauenden Bullen, wurde ein Werkzeug geschaffen, das Menschen nach Stereotypen einsortiert und sich so die Täter*innen der Zukunft schafft. Eingebettet sind solche Technologien in die Umstrukturierung der Städte zur Smart City, an dessen Umsetzung Unternehmen wie die Deutsche Telekom mit 5G Infrastrukturprojekten oder smarten Verkehrssystemen, Laternen, Müllmanagement uvm. Fortwährendarbeiten. Dies aber keineswegs, um ein besseres Leben für Alle zu ermöglichen, sondern um die totalitäre Idee einer umfassenden Kontrolle der Stadt und ihrer Bevölkerung durchpraktische Lösungen zu ermöglichen“.

Die Zeit im Nacken mit Schweißperlen auf der Stirn hetzten wir durch die Stadt, um uns der Geschichte zu entziehen, die die Klandestinen und Gefangenen ereilt hat.

Es gibt zu viele Fälle von herrschaftlicher Gewalt, die uns fassungslos machen. Es sind jene Geschichten, die uns das Blut in den Adern kochen lässt und uns zum handeln zwingt.
Da ist zum einen ein junger Man der in Hamburg vor 2 Tagen mehrere E-Scooter zerstört hat in dem er sie von Brücken oder Treppen hinunter warf oder sie in Brand gesetzt hat. Ein E-Scooter ist lediglich ein nerviges, umweltverschmutzendes Ding, dass zur Smartifizierung dieser Welt beiträgt. Ein Gegenstand, mehr nicht. Doch ein Haftrichter in Hamburg sah das offenbar anders und steckt den zerstörungswütigen Menschen in U-Haft. Mit welch einer perversen Leichtigkeit jemand, der nur, weil er die Macht dazu hat, einen anderen Menschen einsperren lässt.
Ein anderer Tag in Berlin: Die Berliner Bullen werden zu einem Einsatz am Boxhagener Platz in Friedrichshein gerufen. Sie stürmen eine Wohnung. Ein Bulle schießt. Maria ist tot. Ein Mensch ist getötet worden! Das ist eine unfassbare Tragödie. Etwas das niemals passieren darf. Doch die Mächtigen entscheiden das Maria verwirrt, auf Drogen oder am Besten beides zusammen war, was ihren Tot rechtfertigt. Denn das Leben oder die Freiheit eines Bullen zählt im Zweifel immer mehr. Diese zwei Geschichten sind nur ein Bruchteil dessen, was ihre herrschaftliche Gewalt täglich anrichtet. Um ihre Herrschaft zu sichern wird völlig selbstverständlich eingesperrt und getötet.

Umso mehr Aufmerksamkeit haben eben jene Geschichten verdient ,die sich ihrer Gewalt entziehen und zurückschlagen. Ob am 25.1. in Connewitz oder immer mal wieder am Friedrichsheiner Dorfplatz. Auch die Geschichten im Hambi sprechen eine freiheitliche Sprache. Genauso wie die wöchentlich splitternden und feurigen Nächte im deutschsprachigem Raum. Auch die weltweit aktuellen Revolten wie in Chile, Iran oder die immer wieder aufflammenden Tage in Frankreich geben Anlass zur Hoffnung.

Wir schicken revoltierende Grüße an die FAZ und viel Kraft an das anarchafemenistische Projekt L34 in Berlin.

Liebe und Hoffnung in die Knäste und die Klandestinität.

Freiheit für die drei von der Parkbank.

Anarchie

Quelle: Indymedia (Tor)

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