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Auto von Gunnar Schupelius abgefackelt

By chronik on 31. Dezember 2019

Berlin, 31. Dezember 2019

Gunnar Schupelius war schon lange bevor der Rassist und Blogautor “Don Alphonso” (https://taz.de/!5641160/) zu Axel Springer wechselte da. Er stellte seine rhetorischen “Fragen” bereits bevor das Deutsche Feuilleton diskutierte, ob es nicht auch diskutabel wäre, Seenotrettung für Geflüchtete zu unterlassen. Er ist der Franz Josef Wagner (Chefkolumnist der BILD https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Wagner#Rezeption) von Berlin. Gunnar Schupelius ist vielen ein Begriff. Die einen verdrehen die Augen und lesen seine täglichen Ergüsse in der B.Z. amüsiert, scheint er mit seinen notorischen Tiraden selbst gegen legale Graffiti-Flächen, Partys und gegen allerlei Fortschrittliches einfach aus der Zeit gefallen. Doch er ist mehr als ein Schleimbeutel, der das Reaktionäre verkörpert und dabei so schön uncharismatisch daherkommt.
Er meint das alles ernst.

G. Schupelius ist nicht nur der spießige Springerschmierfink, er macht Propaganda. Er dient als Stichwortgeber von Rassist*innen, Rechten und von Reaktionären auf allen Feldern. Er mobilisiert alljährlich zum „Marsch fürs Leben“ von Abtreibungsgegner*innen und macht immer wieder deutlich, was er von Frauen und ihren Aufgaben und Pflichten hält.
Der Junge Freiheit-Herausgeber Dieter Stein bezieht sich auf seine Kolumnen, so seien diese „Großartig“ und er spräche „Klartext“. Mit einem JF-Redakteur führte Schupelius schon 2013 ein Interview bei TV Berlin.

Irgendwo zwischen Werte-Union, Kirchengruppe und der AfD ist also sein Platz, sein „gerechter Zorn“, so ist seine Kolumne übertitelt, trifft die Feind*innen eben dieser ätzenden Melange.

Es sind jene Werte, die Schupelius verbreitet, die die Stützpfeiler rechts-theoretischer Argumentationen bilden. Als Vermittler zwischen gebildeter, rechts-konservativer Avantgarde und gemeinem Stammtischpublikum, sollen seine Propagandatexte die öffentliche Meinung weiter in Richtung christlich, patriarchaler Gesellschaftsordnung inklusive Ordnungswahn, wie sie Gauland, Weidel und Co. nicht drastischer formulieren würden, treiben.

Päpstlicher als der (aktuelle) Papst mutet seine christliche Wertevorstellung an, die annoncierte Nächstenliebe ist halt eben nur für diejenigen da, die sich dem Konzept von heteronormativen Weltvorstellungen unterwerfen.
Der Zorn des Schupelius fängt bei Werbung über Vibratoren an („erst Konnte ich das Produkt gar nicht zuordnen, dachte an Salatbesteck. Aber dann las ich die Aufschrift“) und endet noch lange nicht bei Plakaten, die über HIV aufklären sollen. Allein das Suggerieren sexueller Befreiung macht ihm Angst. Geschickt stellt er seine Doppelmoral auch bei politischen Entscheidungen zur Schau, so nennt er die Forderung nach einem bezirklichen Verbot von sexistischen Plakaten: „Zensur von Werbung mit Frauen in Kreuzberg“. Darstellungen von Frauen, die auf ihn attraktiv wirken und wohl auch wirken sollen, sind in seinen Augen legitim, da sie Menschen wie ihm Freude bereiten. Der Vibrator hingegen hat für Gunnar und andere keinen Zweck und warum sollten sie Menschen, die andere Vorstellungen von Sexualität, Geschlecht und Freiheit haben, irgend etwas gönnen. Sein patriarchales Weltbild spiegelt sich in und zwischen jeder Zeile seiner Texte wieder.

Er schafft es, seine Kolumne mit dem rechten Mord an Lübcke zu öffnen, aber mit der Forderung eines härteren Vorgehens gegen Linke zu schließen. Und beim Thema Migration und Flucht gehen bei ihm alle Sicherungen durch. Er ist einer der Vorreiter, wenn es darum geht sich über Müll zu beschweren, das größte Problem eines jeden Deutschen, und die Schuld für dieses Elend den Geflüchteten oder Sinti und Roma zu geben.

Er stellt sich immer gern auf die Seite der Stärkeren und wird am Ende den größten Nutzen für sich selbst daraus ziehen. Im Interview mit dem Immobilienverband IVD beklagt er „Vermieter sind die Minderheit, die Mieter sind die Mehrheit“ und agitiert gegen eine weitere „Belastung“ ersterer.

Da er den Klimawandel nicht für erwiesen hält und Autofahren keine Notwendigkeit sondern Sinnbild für persönliche Freiheit darstellt, haben wir entschieden dem selbsternannten Verteidiger dieser „Rechte“ diese Freiheit ein klein wenig zu beschneiden und ihn dort zu treffen wo es ihm weh tut: Bei seinem Auto.

Wir haben heute seinen SUV abgefackelt. Der BMW-SUV parkte vor seiner Wohnung in der Wiesbadener Straße in Berlin-Wilmersdorf kurz vor der Kreuzung zum Südwest-Korso. Schupelius wohnt dort im Erdgeschoss mit seinen Kindern.

Erwarten dürfen wir jetzt: Kolumnen über zu dreckige Bahnhöfe, Zugausfälle, natürlich weitere über Graffiti und all das, was Gunni Schlumpfelius nun auf seinen Reisen mit dem Öffentlichen Nahverkehr inmitten des gemeinen Pöbels noch so entdecken wird.

Sie werden unseren Angriff als Angriff auf die Pressefreiheit bezeichnen, es sind aber die Gunnar Schupelius‘ dieser Welt, die Frauen, Migrant*innen, Homosexuelle angreifen.
Sie werden uns Terror gegen Menschen mit „anderen Meinungen“ vorwerfen. Dabei sind es eben jene, die den Terror gegen Frauen, Geflüchtete und auch all jene, die die Hoffnung auf eine freie Welt für alle noch nicht aufgegeben haben, den Weg bereiten. Solange Menschen an den EU Außengrenzen ertrinken, solange Frauen nicht selbst über ihre Körper bestimmen dürfen, solange werden wir den Agitatoren dieses Terrors nachstellen, sie zur Rächenschaft für ihre Propaganda des sozialen Kannibalismus ziehen.

Gunni, da es sich bereits um die zweite Abmahnung handelt (https://www.tagesspiegel.de/berlin/brandstiftung-in-berlin-wilmersdorf-auto-des-bz-journalisten-gunnar-schupelius-angezuendet/9634350.html), möchten wir dir dringend empfehlen den Job zu wechseln. Begreiff deinen unmobilen Start ins neue Jahr als nachdrückliche Anregung zu einem Neustart abseits von Axel-Springer!

Liebe Grüße an die Feministischen Autonomen Zellen (FAZ)

Quelle: Indymedia (Tor)

 

 

Das Auto des „B.Z““-Journalisten Gunnar Schupelius, das in der Nacht zu Dienstag in Wilmersdorf komplett ausgebrannt ist, wurde mutmaßlich von Linksextremisten in Brand gesetzt. Das geht aus einem mutmaßlichen Bekennerschreiben hervor, das am Dienstag auf der Internet-Plattform „Indymedia“ veröffentlicht wurde.

Demnach sei Schupelius zum Ziel geworden, da er „als Stichwortgeber von Rassist*innen, Rechten und von Reaktionären auf allen Feldern“ diene, heißt es in dem Schreiben, das eine „Prinzessin Latte“ verfasst hat. Der Text endet mit Grüßen an die „Feministischen Autonomen Zellen“. Diese hatten sich kürzlich zu einem mutmaßlichen Anschlag auf ein Fahrzeug vor dem Gebäude einer Freikirche in Tübingen bekannt.

Gäste einer Wilmersdorfer Kneipe hatten laut Angaben der Polizei gegen 2 Uhr in der Nacht vor Silvester das in Flammen stehende Auto in der Wiesbadener Straße bemerkt. Bei dem Feuer wurde das Fahrzeug völlig zerstört. Es ist bereits der zweite Anschlag auf ein Fahrzeug des „B.Z.“-Kolumnisten Schupelius. Schon 2014 hatten mutmaßlich linksextreme Täter sein Auto in Brand gesetzt.

Der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann (SPD), äußerte sich am Donnerstag: Derzeit werde das mutmaßliche Bekennerschreiben vom Staatsschutz analysiert. „Sollten sich die darin enthaltenen Hinweise auf eine linksextremistische Urheberschaft bestätigen, so gilt auch hier – wie bei rechtsextremistischen oder radikalreligiös motivierten Gewalttaten –, dass das staatliche Gewaltmonopol unangetastet bleiben muss.“ Schupelius und seiner Familie gelte „die volle Solidarität des Bezirksamtes“, so Naumann.

Auch der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Frank Überall, verurteilte den Anschlag. Er sei „ein widerlicher Angriff auf die Pressefreiheit“, schrieb er auf Twitter.

Der „B.Z“-Polizeireporter Axel Lier äußerte sich am Tag nach dem Anschlag auf Twitter wütend: „Man kann über Meinungen streiten, sich nicht mögen, die B. Z. nicht lesen, was weiß ich. Aber das hier ist der zweite, heimliche Anschlag auf den Wagen meines Kollegen. Ihr ändert dadurch nichts, Feiglinge!“

Quelle: Tagesspiegel

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