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Brandstiftung an Telekon-Fuhrpark und bei Nissan-Autohaus

By chronik on 13. Dezember 2019

Berlin, 13. Dezember 2019

Wir haben am frühen Morgen des 13.12. auf dem Gelände der Deutschen Telekom in der Hannemannstraße in Berlin-Britz fünf Fahrzeuge und einen Funkmast sowie zwei Verkaufswagen vor dem Nissan-Autohaus in der Gärtnerstraße in Berlin-Alt-Hohenschönhausen in Brand gesetzt.

Wir zielen mit unseren Angriffen auf zwei Unternehmen, die sich global an der Herrschaftssicherung beteiligen und bereichern, so auch in Griechenland, wo die aktuelle Regierung mit der Räumung aller besetzten Häuser und sozialen Zentren droht und jene, welche sich nicht in die kapitalistische Norm pressen lassen, massiven Angriffen seitens des Staates ausgesetzt sind:

→ Die Deutsche Telekom, als größtes europäisches Telekommunikationsunternehmen, dass sich als Krisengewinner in dasvormals staatlichegriechische Unternehmen Hellenic Telecommunications Organization S.A (griech. OTE A.E.) eingekauft hat und 45 % Anteile davon besitzt.Mit der Tochterfirma T-Systems ist der Konzern einer der weltweit führenden Dienstleister für Sicherheitsbehörden, Großindustrie und die Energiebranche.

→ Nissan,als ein Konzern, der die griechischen Repressionsbehörden beliefert. Im Juni 2019 wurden vier Nissan Qashqai Diesel 4×4 und zwei Nissan Navara für die Kriminalbullen (Δ.Ε.Ε. Διεύθυνση Εγκληματολογικών Ερευνών – forensische Einheit) sowie ein Nissan NV400 für die Anti-Rioteinheiten (M.A.T. – Μονάδες Αποκατάστασης Τάξης – Monades Apokatastasis Taxis) in einem feierlichen Akt vor der Akademie der Bullen in Amygdaleza, nördlich von Athen, übergeben (autogreeknews.gr/nea/nea-tis-agoras-autokinitou/nea-nissan-gia-tin-elliniki-astynomia).

Wir haben dafür diesen Zeitpunkt gewählt, denn es war im Dezember 2008,als die Ermordung Alexis‘ durch einen Bullen in Exarchia, Athen, eine soziale Revolte auslöste, welche von einer Vielzahl internationaler Angriffe auf die Symbole von Staat und Kapital und ihrer mörderischen Funktionäre begleitet wurde.

11 Jahre später haben sich die Lebensbedingungen weder hier noch da verbessert. Vielmehr verschärft sich der soziale Krieg weltweit.Die Schere zwischen Arm und Reich geht stetig weiter auf. Der Siegeszug des Neoliberalismus produziert ein Heer von Ausgeschlossenen,denendie Möglichkeit auf soziale Teilhabe verwehrt wird.An die Ränder der Metropolen oder in Armenviertelverdrängt und abgeparkt, werden sie zu Feind*innen deklariert, welcheüberwacht und unterdrückt gehören. Mauern und Zäune, private Sicherheitsdienste, intelligente Kameras und hochgerüstete Polizeieinheiten sind dabei der deutlichste Ausdruck eineszunehmend militarisiertenTerritoriums, in welchem unter demDeckmantel der Sicherheit zum Krieg gegen die Armen geblasen wird.

Neue Technologien und der damit einhergehende digitale Zugriff auf unser Leben ermöglichen neue und subtilere Techniken des Regierens. Die abertausenden von Daten, die täglich produziert werden, sollen das Handeln berechen- und steuerbar werden lassen. Mit Predictive Policing, dem vorausschauenden Bullen, wurde ein Werkzeug geschaffen, das Menschen nach Stereotypen einsortiert und sich so die Täter*innen der Zukunft schafft.Eingebettet sind solche Technologien in dieUmstrukturierung der Städte zur Smart City, an dessen Umsetzung Unternehmen wie die Deutsche Telekom mit 5G Infrastrukturprojekten oder smarten Verkehrssystemen, Laternen, Müllmanagement uvm.fortwährendarbeiten.Dies aber keineswegs, um ein besseres Leben für Alle zu ermöglichen, sondern umdie totalitäreIdee einer umfassenden Kontrolle der Stadt und ihrer Bevölkerung durchpraktische Lösungen zu ermöglichen.

Der technologische Angriff ist deswegen derart erfolgreich, da die Menschen eigentlich kollektive Wesen sind. Teil der neoliberalen Agenda war und ist die Zerschlagung eben dieser Kollektivität, um sie nun durch die Digitale Herrschaft wieder marktgerecht zusammenzusetzen. Getrieben von der Angst, ausgeschlossen, ja gar geächtet zu werden, und durch die vermeintlichen Freuden, die uns die Virtuelle Realität zu bieten hat, weben wir selbst an dem Netz, das unseinschließt. Der Zustand der Vereinzelung in den Städten oder Nichtbeachtung der ländlichen Gemeinden führt Viele in die Arme der konstruierten Volksgemeinschaft, wodurch Parteien wie die AfD regen Zulauf bekommen. Den aufkommenden Faschismus zu bekämpfen, indem, unter anderem, Gedanken der Solidarität und Kollektivität in soziale Kämpfe hineinwirken, ist deswegen sicher eine Aufgabe der kommenden Zeit.

So wie es momentan auch in anderen Ländern geschieht, hat die abgewählte linke Regierung in Griechenland den Boden für die neue Blüte eines rechtskonservativenRegime bereitet. Die vergangene Regierungsphase von Syriza müsste den Zweifler*innen deutlich vor Augengeführt haben, dass die Teilhabe an der Macht die Bedingungen kapitalistischer Zwänge erfüllen muss und kein emanzipatorisches Projekt sich auf parlamentarisch demokratische Füße stellen kann. Diese Widersprüche zu benennen, jede Fremdbestimmung von sich zu weisen und dabei keine Kompromisse einzugehen sowie die Autorität eines lebensfeindlichen Systems nicht anzuerkennen, sind Teil der anarchistischen Idee.

Und so fühlen wir uns mit den Rebellierenden weltweit verbunden, welche derzeit an den unterschiedlichsten Orten der Welt, und vor allem dort, wo die Sozialpartnerschaft nicht bis ins kleinste Detail ausgebaut ist, die Funken des Widerstands zu einem Flächenbrand des sozialen Aufstands werden lassen. Während in Athen selbstorganisierte und revolutionäre Strukturen verteidigt werden und Staat und Kapital dezentral angegriffen wird (actforfree.nostate.net/?p=35838), führen wir hier den gleichen Kampf, in dem wir auf die Profiteure des kapitalistischen Herrschaftsverhältnisses zielen. Dies tun wir im Bewusstsein darüber, dass die Infrastruktur und der Warenfluss elementare Bestandteile desselben sind. Wir senden damit flammende Grüße besonders an diejenigen, die gegen das Regime von Nea Demokratia in Griechenland kämpfen, als auch weltweit an all jene Menschen, die gegen die Autorität revoltieren, dafür im Knast sitzen oder auf der Flucht sind.

Anarchist*innen

Quelle: Indymedia (Tor)

 

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