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Farbe gegen Polizeiwache

By chronik on 5. November 2019

Hamburg, 5. November 2019

In der Nacht auf den 5. November haben wir eine Polizeistation im Stadtteil Finkenwerder mit Farbe angegriffen. Die Tat versteht sich in Solidarität mit der geräumten Waldbesetzung im nahe gelegenen Vollhöfner Wald (Völli).

In the night of the 5th of November we attacked a police station in Finkenwerder (Hamburg) with paint in solidarity with the evicted forest occupation in the nearby Vollhöfner forest (Völli).

In dieser Nacht haben wir wieder das Mittel des Angriffs gewählt um unserer Wut Ausdruck zu verleihen.

Wenn wir an einem Ort auftauchen um anzugreifen und dann wieder in den Eingeweiden der Stadt, in den Hinterhöfen, Gassen, Parks und Häuserschluchten zu verschwinden, dann sind wir nicht wirklich auf der Flucht. Denn dies sind die Momente in denen wir mit vollem Bewusstsein eigens entscheiden wo und wann wir zuschlagen. Zusammen mit Menschen denen wir vertrauen und mit denen wir Affinitäten teilen schätzen wir selber die Risiken und Chancen ab und nehmen die Dinge in unsere eigenen Hände. In diesen Momenten haben wir die Möglichkeit die Gefühle von Angst, Wut, Verzweiflung…,die die Zustände täglich in uns auslösen in eine Kraft zu verwandeln, die sich nicht in die Kategorien von destruktiv und konstruktiv zwängen lässt.

Oft wollen uns Menschen diese Art zu handeln schlecht reden, weil sie in ihrer abgeklärten, weisen Art zu wissen meinen, dass sich die Geschichte immer wiederholt und derartige Angriffe auf die eigenen Feind_innen noch nie zu „etwas“ geführt hätten. Manche bewerten sie sogar im Kern als positiv doch wollen ihre „Sinnhaftigkeit“ nicht anerkennen. Diese Argumentation können wir nicht nachvollziehen. Seit dem Beginn von menschlicher Unterdrückung hat es immer Widerstand und Angriffe gegeben, mal haben diese größeren, mal kleineren Einfluss auf den tatsächlichen Verlauf der Geschichte gehabt aber was relevant ist ist, dass es immer einen Fehler in der Ordnung gegeben hat.

Was die Kontinuität von Revolten durch die Zeit getragen hat war, dass es immer einen Störfaktor gab, immer einen Bruch im System. Diese gestohlenen Momente, die wir uns nehmen, sind von Bedeutung denn – neben all den anderen Gründen, die mensch für Angriffe und Kämpfe finden kann – zeigen sie uns und anderen, dass nicht alles reguliert und kontrolliert werden kann. Dass es möglich ist, sich zu wehren und anzugreifen.

Aus diesem Grund wollen wir allen vorschlagen selbst auch Angriffe zu starten und Menschen in ihrem Umfeld dabei zu bekräftigen:

Denn was die direkte Aktion so schlagkräftig macht ist ihre Vervielfältigung. Aus einer sozialrevolutionären Perspektive brauchen wir nicht unbedingt hoch komplizierte Aktionen, die sich nur von den jeweiligen Expert_innen reproduzieren lassen. Natürlich gibt es Barrieren, die manchen Menschen diese Kampfform schwer zugänglich machen (ein weiterer Grund verschiedene Aktionsformen nicht untereinander zu hierarchisieren). Aber dennoch ist das spurenfreie Befüllen von Einmachgläsern oder Feuerlöschern mit Farbe keine hochkomplizierte Angelegenheit, das Finden von Zielen und Fluchtmöglichkeiten keine Zauberei. Also sucht euch Freund_innen, denen ihr vertraut, um etwas zu starten oder bezieht (unter Berücksichtigung eurer eigenen Sicherheit) Freund_innen, die interessiert sind aber alleine nicht die Möglichkeit haben anzugreifen mit ein. Finden wir Wege, die Feindschaft gegenüber den Bullen, den Mietkonzernen, dem Knastsystem, den Zerstörern der Umwelt… zum Dauerzustand zu machen.

Dass es in dieser konkreten Nacht die Bullen in Finkenwerder getroffen hat, ist kein Zufall. Wir sind wütend über die Räumung des Vollhöfner Walds, sind wütend, dass die Bullen sich wieder einmal als Handlanger bei der Zerstörung der Natur zeigen, wie so viele Male zuvor.

Zugegebenermaßen hätten wir am liebsten die Ratzeburger Bullen angegriffen für ihre tatkräftige Unterstützung der Räumung durch Kletterpolizei und Equipment. Doch wollen wir nochmal betonen, dass alle Bullen sich ausnahmslos mitverantwortlich daran machen. Durch die Wahl eines „Berufs“, der daraus besteht immer der Obrigkeit zu gehorchen und Befehle auszuführen fügen sie sich diesen Verhältnissen und akzeptieren ihre Rolle als deren Verteidiger_innen. Und so haben sie eben hier die wirtschaftlichen Interessen der Hamburg Port Authority gegen Menschen verteidigt, die gegen die Zerstörung des Waldes ankämpfen.

Unsere Solidarität gilt den Besetzer_innen, die dort einige Tage ausharrten und sich der Räumung widersetzten und, gegen die die Hamburger Morgenpost gerade ihre von Senat und Bullen diktierte Hetzkampagne führt.

Mit unserer Aktion möchten wir auch die Feuerteufel in Bremen grüßen, die vor ein paar Tagen einen Fuhrpark von Vonovia (Wohnungsriese) und Spie (Technik-Unternehmen und u.a. tätig beim Bau von Knästen) abgefackelt haben. Insbesondere Spie steht ebenfalls mit der Unterdrückung der Natur in Verbindung. So beteiligten sie sich zum Beispiel an der Installation der Kohlebagger im Hambacher Tagebau.

Quelle: Indymedia (Tor)

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